Mit «Smart Meter» das Stromzählen revolutionieren
Mit «Smart Meter» das Stromzählen revolutionieren
Seit August 2013 ist es beschlossene Sache: Die SAK führt neue intelligente Stromzähler, sogenannte «Smart Meter», ein. Mit der Einführung der «Smart Meter-Stromzähler» erfolgt auch die Ablösung der klassischen Rundsteuerung, da die neuen Stromzähler zwei programmierbare Kontakte zur Verfügung haben – aus zwei Geräten wird mit «Smart-Meter» neu eines. Neubauten im SAK Versorgungsgebiet werden direkt mit den neuen Zählern ausgestattet, Gebäude mit herkömmlichen Zählern werden Schritt für Schritt umgerüstet. Bis spätestens 2025 will die SAK rund 80'000 «Smart Meter» in ihrem Versorgungsgebiet installieren. Im Januar 2015 starteten die Umrüstungsarbeiten, bei denen die SAK eng mit ihrem in den Bereichen Metering, Sicherheit und Engineering spezialisierten Tochterunternehmen EcoWatt zusammenarbeitet.
Der Austausch der alten Stromzähler erfolgt über die Jahre hinweg in mehreren Etappen – aufgeteilt nach geographischen Gebieten. Das Sarganserland war die erste Netzregion, die mit den intelligenten Stromzählern ausgerüstet wurde. Ein Austausch benötigt eine genaue Planung, denn für jeden Zählerwechsel muss ein Zählermonteur Zugriff auf die Gebäude-Steuerungskomponenten erhalten und den Strom für fünf bis zehn Minuten unterbrechen. Dafür mussten mit allen betroffenen Liegenschaftsbesitzern Termine vereinbart werden. Der Austausch der Zähler hat keinen direkten Einfluss auf den Kunden und ist kostenlos. Im Verlaufe der ersten neun Monate installierten die SAK und EcoWatt bereits über 5'000 «Smart Meter». Die positiven Rückmeldungen der Kunden waren äusserst erfreulich. Die Umsetzung zu SAKsmart und der Umgang mit neuen Technologien stellte für die SAK eine echte Herausforderung dar – schliesslich bewegte sie sich auf noch unbekanntem Terrain. Die gute Zusammenarbeit mit EcoWatt und dem Willen, schnell neue Erfahrungen zu sammeln, führten 2015 schliesslich zu den erfolgreichen Rollouts.
Vereinfachte Strommessung
Die neuen «Smart Meter» läuten eine Ära intelligenter Messtechniken ein. Alte Stromzähler waren analog und ihre Zählstände mussten jeweils vor Ort abgelesen werden. Die «Smart-Meter-Technologie» macht vieles einfacher, indem sie den Zählprozess digitalisiert. Die neuen Zähler können zentral angesteuert und ihre Messwerte in Echtzeit abgelesen werden. Das ermöglicht der SAK, jedem Kunden eine stichtaggenaue Stromrechnung auf Ende eines Monates auszustellen.
«Smart Meter» zählen gemäss Bundesamt für Energie (BFE) zu einer der Massnahmen der Energiestrategie 2050. Durch die Verknüpfung an ein Kommunikationsnetz kann die SAK mit den «Smart Metern» ein Agregats-Abbild für jede Trafostation erstellen und dadurch mögliche Leitungsüberlastungen frühzeitig erkennen. Dies ermöglicht eine schnelle Reaktion. Mit dem Einbau der intelligenten Stromzähler vollzieht die SAK einen ersten Schritt in Richtung «Smart Grid». Das System umfasst die kommunikative Vernetzung der gesamten Energieversorgungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Die SAK überprüft die technischen Potentiale der «Smart Meter» genau und wird diese für künftige Prozessoptimierungen weiterentwickeln.
Johann Signer
Mit «Smart-Meter» wagt die SAK etwas Neues
Johann Signer begann seine Karriere bei der SAK im Jahr 1997 als Messtechniker mit Schwerpunkt Netzqualitätsanalysen. Zug um Zug vertiefte er sich ins Thema Energiemessungen und übernahm 2007 die Leitung der Abteilung Messen und Zählen. Er erzählt von den Herausforderungen und Neuerungen, die sich aus dem langjährigen Neuinstallations-Projekt ergeben:
Johann Signer
«Mit der Neuinstallation von ‹Smart-Meter-Zählern› in unserem Versorgungsgebiet stellt die SAK auf Fernzählung um. Die SAK nimmt die Installation von fernauslesbaren Stromzählern aber bereits seit dem Jahr 1999 für Strom-Grosskunden vor. Im Jahr 2012 klärten wir dann eine fernauslesbare Lösung für das ganze Versorgungsgebiet ab und berücksichtigten in einem Projekt verschiedene Möglichkeiten. Die ‹Smart Meter› stellten sich schliesslich als beste Variante heraus. Mit dem Kauf der EcoWatt entschied die SAK 2014 schliesslich, einen eigenen ‹Smart-Meter-Rollout› mit der neu erworbenen Tochtergesellschaft durchzuführen. So starteten wir im Januar 2015 mit fünf Installateuren den Austausch von 80'000 Zählern.
Ich schätze es sehr an der SAK, dass sie mit der ‹Smart-Meter-Technologie› etwas Neues wagt, denn neue Technologien haben bekanntlich ihre Anfangsschwierigkeiten. Sowohl die SAK als auch die EcoWatt hatten beim Projektstart noch viel zu lernen und mussten einigen Hürden überwinden. Die erste grosse Herausforderung erwartete uns nämlich bereits in der Planungsphase. Anno dazumal war die Installation intelligenter Zähler noch nicht durch die Energiestrategie 2050 vorgegeben, weshalb wir den Zähleraustausch als kostenneutral gegenüber der Energieaufsichtsbehörde Elcom ausweisen mussten. Ebenso mussten wir über einen Zeitraum von zehn Jahren und nach Netzgebieten planen, um beim Zählerersatz immer dieselbe Technologie im gleichen Netz zu installieren. Die Kommunikationstechnologie entwickelt sich nämlich rasend schnell und auch wir haben mittlerweile unterschiedliche Standards im Einsatz – jedoch nicht innerhalb einer Netzregion.
Trotz aller Hürden bin ich überzeugt, dass wir einen guten Start hingelegt haben – ich würde es heute wieder genau gleichmachen. Die Kommunikation mit der Bevölkerung war uns stets sehr wichtig. Wir richteten FAQ-Seiten ein, stellten Bilder von Monteuren mit ihren Telefonnummern online und versuchten für unsere Kunden, überall wo es möglich war, greifbar zu sein. Das kam beim Grossteil der betroffenen Haushalte sehr gut an und vereinfachte auch uns die Arbeit. Es zeigte mir einmal mehr, dass wir als SAK in den meisten Gebieten einen sehr guten Ruf geniessen und unsere Arbeit geschätzt wird.»
Zahlen und Fakten
332
2'400 km2
470'000
707 GWh Jahresabsatz (SAK direkt)
1'868 GWh Jahresabsatz (EP AG)
107,1 GWh Strom
24,6 GWh Wärmeenergie
37 Unterwerke
1'215 Trafostationen
4'625 km Stromnetz
> 27'000 Glasfaseranschlüsse
> 2'350 km Glasfaserkabel